Kalenderblätter für das Jahr 2013
Kalender 2013 – Februar
Am alten Friedhof
Das Foto zeigt das Vorgängergebäude der späteren Bäckerei Domgans und den Eingang zum alten Friedhof und zur Kirche in Neukirchen am heutigen Jakobusplatz. Der Friedhof wurde um 1939 von der Kirche an seinen heutigen Platz verlegt. Die Kirchhofmauer wurde 1969 neu gebaut, damit die Strasse breiter wurde.
Kalender 2013 – März
Brücke über die Erft in Neubrück
Der kleine Ort Neubrück verdankt seinen Namen dem Bau einer „neuen“ Brücke über die Erft.
Für diese gibt es die ersten Belege aus dem Jahre 1644. Damals erbrachte der Dycker Straßenzoll, der in Kapellen erhoben wurde, keine Einnahmen, weil die „Neubrück“ abgebrochen und die Passage nach Hülchrath versperrt waren. Das dürfte eine Verteidigungsmaßnahme für die kurkölnische Landesburg Hülchrath während des Dreißigjährigen Krieges gewesen sein. Die Brücke muss nach dem Kriege rasch wieder aufgebaut worden sein, weil die Zollgelder bald wieder flossen. 1678 verlegte Dyck die Zollstätte an die „Neuerbrücken“, aber Kurköln protestierte mit Erfolg dagegen. Die neue Brücke, die 1644 abgebrochen wurde, hatte, wie der Name sagt, eine ältere Vorgängerin, über die nichts bekannt ist.
Das Foto von 1898 zeigt das Brückenbauwerk, das 1728 erbaut wurde.
Im Februar 1945 wurde die Erftbrücke von deutschen Soldaten gesprengt, um vorrückende amerikanische Soldaten aufzuhalten. Nach dem 2. Weltkrieg konnte die Brücke provisorisch wieder hergerichtet werden. Ende der 1970er Jahre wurde die Brücke dann abgerissen und in ihrer heutigen Form mit zweispuriger Verkehrsführung inkl. Rad- und Fußgängerweg neu errichtet.
Kalender 2013 – April
Mein erstes Schuljahr 1941
Das Foto zeigt von links:
Franz-Josef Dahmen, Paula Dünbier, Anna Blank, Maria Pallemanns, Maria Schillings, Maria Busch, Josefa Cornelissen, Käthe Jansch, Hilde Hüsken, Sophie Holzenleuchter, Heinrich Aulenbacher,
vorne: Heinz Stammen, Hans-Martin Pesch, Peter Schiffer, Alois Wirtz
Kalender 2013 – Juni
Sehenswürdigkeiten in Münchrath
Die Ortschaft Münchrath wurde vermutlich um das Jahr 816 durch Mönche des Klosters Werden gegründet. Münchrath gehörte im Mittelalter zum kurkölnischen Amt Hülchrath. 1794 besetzen französische Truppen den Ort und Münchrath gehörte jetzt zur Mairie Hülchrath. Ein Jahr nachdem das katholisch geprägte Rheinland beim Wiener Kongress (1815) dem protestantischen Königreich Preußen zugesprochen worden war, wurde die Bürgermeisterei Hülchrath gebildet, zu der Münchrath gehörte. 1929 kam die Gemeinde Hülchrath an den Landkreis Grevenbroich-Neuss und wurde in Gemeinde Neukirchen umbenannt.
In der Ortsmitte (Auf der Metzenheide / Im Kringsfeld) steht die abgebildete Kapelle, die im 19. Jahrhundert errichtet wurde als Backsteinbau mit Dreiecksgiebel, Rundbogenportal und einem Dachreiter mit Metallkreuz. Der Zugang ist mit einer Eisentür und einer verglasten Holztür versehen. Oberhalb des Portals gibt es eine kleine Rundbogennische. Innen befindet sich ein Altar, an der Decke hängend ein Metallkreuz mit Korpus, seitlich Buntglasfenster mit Abbildungen des St. Sebastian und St. Franziskus; vor dem Altartisch befindet sich eine Gedenktafel für Gefallene, seit 1984 steht auch neben der Kapelle ein Gedenkstein für die Opfer der Kriege mit den Daten und Namen der Kriegsopfer. (Quelle der Kapellenbeschreibung: Festschrift St. Sebastianus Hülchrath von 1987)
Der Saal der Gaststätte Panzer wurde im 2. Weltkrieg zerstört. Die Gaststätte selbst wurde noch einige Jahre nach dem Krieg betrieben und ist heute ein Wohnhaus.
Kalender 2013 – Juli
Willi Koenen mit acht Frauen auf einem Ausflug
Seit dem Aufkommen von Autobussen nehmen Ausflüge einen festen Platz im Leben der Vereine ein. Leider ist der Ort, den hier Willi Koenen mit einer ganzen Riege schmuck gekleideter Damen inspiziert, nicht näher bekannt. Die Begleiterinnen sind von links nach rechts nebeneinander Gertrud Roesberg, Gertrud Wirtz, Katharina Hansen, Christine Düllberg, Frau Blank, Katharina Schiefer, Sofia Hintzen, Frau Rütten und vorne Gertrud Zilleken. Die Frau im Hintergrund ist nicht zu erkennen.
Kalender 2013 – August
Verkaufswagen der Bäckerei Erschfeld aus Langwaden
Obwohl dieses Foto leider undatiert ist, kann man erkennen, dass es sich bei der Bäckerei Erschfeld aus Langwaden um einen Traditionsbetrieb handelt, dessen angestammtes Geschäft im Verkauf „ab Wagen“ auf den Dörfern besteht. Das Unternehmen verweist sogar auf eine 130jährige Familientradition. Schon mit Pferd und Kutsche wurden früher die umliegenden Dörfer mit Schwarz-, Grau- und Feinbrot, Flechtwerk, Apfeltorte und Streuselkuchen versorgt. Nachdem es im Vorjahr eine deutliche Verkleinerung der Anzahl von Verkaufsfilialen gab, spielt der Direktvertrieb mit Verkaufsfahrzeuge inzwischen wieder die Hauptrolle.
Kalender 2013 – September
Modernste Technik in Gubisrath
Das Foto zur Erntezeit zeigt eine Dampf-Dreschmachine, wie sie Anfang des 20. Jahrhunderts eine sehr moderne Möglichkeit zur Erleichterung der harten Arbeit bei der Getreideernte darstellte. Der Reginenhof in Gubisrath war damals ein Vorreiter der Modernisierung. Schon mit der Abbildung eines anderen Dreschmaschinen-Modells aus dem Jahr 1907 im Kalender des Jahres 2009 hatten wir auf den hohen technischen Standard auf dem Reginenhof hingewiesen. Die Modelle wechselten mit den Jahren. Da das schon gezeigte Bild reges Interesse auslöste, zeigen wir Ihnen ein anderes Maschinenmodell, obwohl das Jahr dieser Aufnahme leider nicht bekannt ist.
Neben der mobilen Dampfmaschine findet man weitere markante Utensilien: eine Kohlenschaufel ganz links, begleitet von Schürhaken, sowie Bottiche für benötigtes Wasser. Mit einem Transpondergurt wird die Dreschmaschine angetrieben, die hinter den Mägden steht. Das ausgedroschene Stroh wird hier auf einen Pferdewagen geladen. Die Verladung von Getreide und Stroh erforderte die Knechte, die oben auf der Maschine stehen.
Kalender 2013 – Oktober
Pferde-Schlagkarre
Hier führt Paul Pfeiffer Fuchs in den 30er-Jahren vor Swiontek am Jakobusplatz.
Einachsige Pferdefuhrwerke wurden Karre genannt, solche mit zwei Achsen Wagen. Bei den meisten Karren, deren Achse mittig unter dem Wagenkasten lag, konnte dieser zum Abladen nach hinten gekippt werden; wurde an der Vorderseite des Kastens ein Querholz (Schlagleiste) herausgezogen, kippte der gesamte Kasten nach hinten. Karren hatten viel größere Räder als Wagen, sie konnten einen Durchmesser von 2 Meter haben. Karren wurden meist von einem Pferd gezogen.
Kalender 2013 – November
Grab auf dem alten Friedhof in Neukirchen
Im Jahr 1929 wurde noch auf dem alten Friedhof beerdigt. Friedhöfe lägen früher meist an der Hauptkirche, wurden aber wie in Neukirchen mit steigender Bevölkerungszahl zu klein und konnten wegen der umliegenden Bebauung nicht erweitert werden. Daher suchte man in der Regel früher oder später eine geeignete Fläche für einen neuen Friedhof, die einen nicht zu weiten Trauerzug von der Hauptkirche ermöglichte. In manchen größeren Orten wurde dort wegen der Entfernung eine eigene Friedhofskirche errichtet.
Kalender 2013 – Dezember
Die Heiligen drei Könige
Als „Heilige Drei Könige“ bezeichnet werden die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäus-Evangeliums erwähnten „Magier“ (gemeint sind möglicherweise Sterndeuter) aus dem Osten oder „Weisen aus dem Morgenland“, die durch den Stern von Betlehem zu Jesus geführt wurden. Diese Fremden suchen nach dem neugeborenen „König der Juden“, ein Begriff, der bei Matthäus sonst von Römern, also von Heiden verwendet wird. Nicht aus dem Neuen Testament, sondern aus der Legendenbildung ergaben sich ihre Zahl, ihre Bezeichnung als Könige und – erst im 6. Jahrhundert – ihre Namen. In der Kunst wurden sie zunächst als bartloser Jüngling, erwachsener Mann mit dunklem Vollbart und Greis mit weißem Barte dargestellt. Im 12. Jahrhundert glaubte man im christlichen Abendland, die Welt bestehe aus den drei Kontinenten Europa, Asien und Afrika; dementsprechend symbolisierten drei Könige die drei Kontinente und der Vertreter Afrikas wurde in der künstlerischen Darstellung zum Mohren. Ihr Festtag in der katholischen Kirche ist der 6. Januar. Im Evangelium kommen die Weisen zuerst nach Jerusalem, wo die Reaktion der politischen und religiösen Aristokratie auf die Geburt des Messias geschildert wird: „sie erschrecken“; als sie das Christuskind gefunden haben, freuen sich die Weisen hingegen und bringen Gold, Weihrauch und Myrrhe dar. Als Sternsinger gehen Gemeindemitglieder seit etwa 50 Jahren in der Zeit vom 27. Dezember bis zum Dreikönigsfest als Heilige Drei Könige gekleidet mit einem Stern von Haus zu Haus.
Bei weitergehendem Interesse empfehlen wir Ihnen das Buch „Die Heiligen Drei Könige“ von Manfred Becker-Huberti aus Langwaden.
Im hier vorliegenden Foto von 1983 sind die einheimischen Darsteller: Josef Kindgen, Hubert Neukirchen und Günter Neukirchen.