Denkmal-Liste Neukirchen
Die Angaben stammen aus der Liste „Denkmale in der Stadt Grevenbroich“, die lfd. Nummern entsprechen den dortigen Eintragungen der Objekte in und um Neukirchen.
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
87
Objekt:
Wegekapelle
Lage:
Ecke Roseller-/Ramrather Str.
Beschreibung
kleines Backsteingebäude mit runder Apsis. Lisenengliederung und weit vorgezogenes Dach mit Holzgiebel der von gußeisernen Säulen getragen wird. Runder Innenraum mit Madonnenfigur aus Gips.
Die Kapelle „Am Lingche“, wie sie im Volksmund genannt wird, wurde im Juli 2001 von Mitgliedern des Sappeurcorps „Löstige Jonge“ in freiwilliger und unentgeltlicher Leistung vom Fuß des Fundamentes bis in die Sockelhöhe freigelegt und saniert (Text einer Urkunde).
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
Ende 19. Jh.
eingetragen seit:
?
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
88
Objekt:
Katholisches Pfarrhaus
Lage:
Jakobusplatz 1
Beschreibung
2-geschossiges in 5:3 Achsen erbautes Pfarrhaus, Backstein geschlämmt mit Walmdach. Unsymetrischer Türeingang, Tür mit Sandsteingewänden.
Treppenaufgang modernisiert
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
1786, datiert durch Ankersplinte auf Seitenfassade
eingetragen seit:
13.08.1984
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
89
Objekt:
Katholische Pfarrkirche St. Jakobus
Lage:
Jakobusplatz
Beschreibung
3-schiffige Pseudo-Peilerbasilika mit vorgesetztem 4-geschossigen Westturm von 1844 und 3-seitiger Chorschluß. Backsteinlisenen. Vom Vorgängerbau ein Trachyt-Torgewände mit barocker Holztüre an der Ostseite des Turm-UG erhlaten Einzelne Ausstattungsstücke (Orgel, Altar) des 19 Jh. erhalten. Inschriftplatte auf einer Lisene auf der Südseite des Längsschiffes mit einer Datierungt 1700/03. Im Kirchenbereich alte Grabkreuze des 17. bis 19. Jh. überwiegend aus Sandstein, vereinzelt aus Basaltlava. Kirchhofmauer aus Backstein in ihrem heutigen Verlauf. Glocken in der Grünanlage.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
1844
eingetragen seit:
13.08.1984
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
110
Objekt:
Wegestock
Lage:
Hülchrather Str. 28
Beschreibung
Wegestock aus dem 18. Jh. Er besteht aus einem blockartigen Sandsteinunterbau mit teilweise erhaltener Nische und einem Kreuz aus Trachyt.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
18. Jh.
eingetragen seit:
16.08.1984
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
136
Objekt:
Haus Horr
Lage:
Haus Horr, Neukirchen
Beschreibung
Haus Horr wurde 1838 von der Familie von Francken erbaut. Als Architekt dieses Gebäudes gilt Michael Leveily, der als kurkölnischer Hofarchitekt den Bau von Schloss Falkenlust bei Brühl leitete. im 19. Jh. wurden Veränderungen an dem Gebäude vorgenommen. Es handelt sich um eine wasserumwehrte, dreiflügelige Backsteinanlage. Das zweigeschossige Herrenhaus ist verputzt, nur an den Ecken treten Verquaderungen hervor. Den Bau bedeckt ein hohes Mansardendach. Auf der Hofachse ist ein einachsiger Mittelrisalit durch Quader abgesetzt. Rückwärtig zum Garten hin betont ein dreiseitiges Mittelrisalit mit Balkon die geschwungene Mittelachse. Im Hof ist altes Steinpflaster erhalten. Die dazugehörige, in der Verlängerung der Allee befindliche Kapelle wurde Mitte des 18. Jh. errichtet. Sie besteht aus geschlämmtem Backstein und hat Trachytgewände, Trachytkeilsteine und Lisenengliederung. Die einschiffige Kapelle mit dreiseitiger Apsis und Dachreiter wird am Eingang durch Dreiecksgiebel betont.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
1738
eingetragen seit:
21.01.1985
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
144
Objekt:
Schildbergshof
Lage:
Gubisrath 4
Beschreibung
4-flüglige geschlossene Backsteinhofanlage aus dem 19. Jh. Das 2-geschossige Wohnhaus ist in 5 Achsen geliedert, die Backsteinfassade wird durch Lisenengliederung geschmückt. In der Wetterfahne ist die Hofanlage mit 1882 datiert. Die Scheunentrakte sind z.T. jüngeren Datums. Der Schildbergshof ist als Nachfolgebau einer älteren Anlage zu betrachten, die bereits in der Tranchotkarte verzeichnet ist. Damit ist mit der jetzt bestehenden Anlage eine siedlungsgeschichtlich ältere Situation belegt. Mitte der 1990-er Jahre wurde der Schildbergshof zu einer Wohnanlage umgebaut.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
19. Jh.
eingetragen seit:
03.06.1985
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
147
Objekt:
Gut Lübisrath
Lage:
Gut Lübisrath, Neukirchen
Beschreibung
Gut Lübisrath ist eine 4-flügelige offene Hofanlage mit 2-geschossigem Wohnhaus, welches auf 1783 datiert ist. Die Scheunentrakte stammen teilweise aus dem 20. Jh. sind jedoch auf dem alten Grundriss errichtet. Das Anwesen ist damit als charakteristische Vierflügelanlage anzusehen. Das Wohnhaus von 1782 hat trotz einiger Veränderungen in wesentlichen Teilen sowohl Bausubstanz als auch ursprüngliches Erscheinungsbild bewahrt. Die Baumasse und die Art der Ausführung lassen deutlich erkennen, daß es sich hier um eine großbürgerliche Anlage mit einem nicht unerheblichen Repräsentationsanspruch handelt. Lübisrath gehört zu einem mittelalterlichen Siedlungsgebiet. Daher ist anzunehmen, dass die heute bestehende Hofanlage über das nachgewiesene 18 Jh. hinaus auf eine mittelalterliche Hofstelle zurückgeht und damit in anschaulicher Weise eine landeskundliche, interessante Siedlungskontinuität dokumentiert.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
1783
eingetragen seit:
28.08.1985
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
148
Objekt:
Wegekreuz Lübisrath
Lage:
Lübisrather Hof
Beschreibung
Das Wegekreuz wurde Ende des 19. Jh. errichtet. Es besteht aus einem hohen, rechteckigen Sandsteinsockel und einem Sandsteinkreuz. Auf dem Sockel ist eines Marmortafel mit Inschrift angebracht. Das Sandsteinzkreuz trägt einen Schieferkorpus. Das Wegekreuz ist ein typisches Beispiel der Volksfrömmigkeit des 19. Jahrhunderts.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
Ende 19. Jh.
eingetragen seit:
10.09.1985
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
153
Objekt:
Landwirtschaftlicher Betrieb
Lage:
Gubisrath 6
Beschreibung
4-flügeliger offener Backsteinhof aus dem Jahr 1897. 2-geschossiges Wohnhaus in 4-2 Achsen, Backstein mit verputzten Sandsteinsohlbänken der Fenster. Baujahr datiert im Tor-Keilstein.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
1897
eingetragen seit:
13.04.1992
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
185
Objekt:
Wohnhaus
Lage:
Jakobusplatz 8
Beschreibung
Wohnhaus aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. 2-geschossig in 3:1 Achsen, Mitteltür mit Treppe aus Lavabasalt, Tür später verändert; rau verputzt, Krüppelwalmdach. Das Wohnhaus bildet durch seine Maßstäblichkeit einen wichtigen Bezugspunkt des städtebaulichen Erscheinungsbildes im Kirchenumfeld und stellt zusammen mit dem 1786 errichteten Gebäude Jakobusplatz 1 die älteste profane Bausubstanz in diesem Bereich dar. Zwei Kreuze am südöstlichen Giebel weisen auf die frühere Nutzung als Vikarie hin. Der Original-Grundriss sowie die alten Türen und Türlaibungen im Inneren des Hauses sind erhalten.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
2. Hälfte des 18. Jh.
eingetragen seit:
13.04.1992
Lfd. Nr. / Objekt / Lage
Laufende Nummer:
186
Objekt:
Gut Norbisrath
Lage:
Norbisrath an der Kreisstraße 31, Neukirchen
Beschreibung
1907 errichtete vierflügelige, geschlossene Backstein-Hofanlage. Wohnhaus zweigeschossig in fünf Achsen, die Mittelachse leicht vorgezogen und übergiebelt, Stichbogenfenster, Krüppelwalmdach; Umbauten innerhalb des Wohnhauses, der ursprüngliche Grundriss ist noch erkennbar. Westlich angeschlossen ein eingeschossiger Wohnhausbau. Grosse Scheunenhalle mit Stichbalkendach, Jahreszahl im Torkeilstein. Gut erhaltene Hofanlage des frühen 20. Jh. in zeittypischer Ausformung und anspruchsvoller Qualität. Die heute bestehende Hofanlage geht auf eine ca. 130 m westlich gelegene, mittelalterliche Hofstelle, von der obertägig keine Reste mehr vorhanden sind, zurück und dokumentiert anschaulich die Siedlungsgeschichte von Gut Norbisrath.
Baujahr / eingetragen seit
Baujahr:
1907
eingetragen seit:
21.04.1992
Fotos: Käthe und Bernd Limburg (www.limburg-bernd.de)
Lizenz: Creative Commons BY-SA-3.0 de
Blatt | Bild | Titel | Beschreibung | Quelle |
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2004 - Deckblatt | Neukirchen - an der Kirche | Dieses Bild von ca. 1935 zeigt den Bereich des heutigen Jakobusplatzes, an dem sich heute die Bushaltestelle befindet. Im Vordergrund das alte Haus der Familie Offer. Hier stand die Wiege des heute am Gubisrather Weg befindlichen „Grünen Warenhauses". Die Toreinfahrt mit dem mittleren Haus gehört zum landwirtschaftlichen Betrieb Schotten. Das hintere Haus war die Bäckerei Domgans. Unmittelbar daneben beginnt der alte Friedhof, der rund um die Kirche lag. Dies alles wird überragt durch den Kirchturm, der nach langem Ringen im Jahre 1844 errichtet wurde. Vorher war auch der Kirchturm als hölzerne Konstruktion wie das „Bimmchen" über dem Chor auf dem Kirchendach errichtet. Im Kirchturm läutet heute noch eine alte Bronzeglocke aus dem Jahre 1429. | H.J. Kruppa | |
2004 - Jan | Jakobusplatz | In den 60ziger Jahren nimmt der Jakobusplatz, damals noch Kirchplatz genannt, allmählich seine heutige Gestalt an. Vorne rechts befand sich lange Jahre die Post. Die erste Poststelle wurde im April 1904 in Neukirchen eingerichtet, allerdings als Agentur beim Wirte Flock in der Roseller Straße. Der Haken, den die Straße noch um den alten Friedhof macht, würde heute sicherlich der Verkehrsberuhigung dienen. Heute haben wir dafür unsere Dorfampel. Bei der Einrichtung der „Kraftpostbus-Linie" am 14. 12. 1924 war die Dorfhaltestelle bei der Post-Hilfs-Agentur in Neukirchen. Der Bus kündigte sich damals jeweils mit einem dreifachen Hupen an. Die Dorfjugend nannte das Signal: „Strömt herbei!" | H.J. Kruppa | |
2004 - Feb | Brunnenstraße | Dieses Bild führt uns rund 50 Jahre zurück. Die Brunnenstraße ist noch die Oberstraße und wird von den für Neukirchen typischen Häusern gerahmt. Diese Bauweise nennt man „Winkelhof", weil die landwirtschaftlichen Nebengebäude im hinteren Teil des Grundstückes im rechten Winkel zum Wohnhaus gebaut wurden. Bis etwa 1850 wurde das gesamte Abwasser des Dorfes über einen in der Brunnenstraße liegenden, offenen Graben geführt. Dadurch war die Verbreitung von Seuchen ein häufiges Problem im Dorf, worunter nicht nur die Bewohner, sondern auch das Vieh litt. Auf eine solche Seuche hin entstand vor mehr als 300 Jahren die noch heute übliche Wallfahrt nach Bergheim. | H.J. Kruppa | |
2004 - Mär | Bei der Feldarbeit | Dass die Arbeit auf dem Feld, hier eine zweispännige Egge auf dem Horrer Feld, harte Knochenarbeit war, lässt dieses Foto kaum erahnen. Immerhin sind hier schon zwei Pferde im Einsatz, die meisten Bauern hatten nur ein einziges Pferd im Stall. Für die Feldarbeit wurden in den älteren Zeiten meist nur Ochsen genommen. Die Fläche, die ein Bauer mit dem Ochsen an einem Vormittag bearbeiten konnte, nannte man "einen Morgen". Die Größe des „Morgens" hängt natürlich stark von der Bodenbeschaffenheit ab. Der bei uns übliche „Kölner Morgen" war etwas über 3.000 Quadratmeter groß. | Fam. Linzbach | |
2004 - Apr | Blitzender Chrom | Mit sichtlichem Stolz präsentiert Engelbert Hecker uns sein chromblitzendes Motorrad. Beim damaligen Verkehr konnte er sich noch gemütlich mitten auf der Fahrbahn der Hülch-rather Straße postieren, die Bahnbrücke, die damals noch den Ortseingang prägte, gibt einen würdigen Rahmen. Welches flotte Mädel er wohl anschließend mit auf seine Tour nach Köln nahm? | Chr. Wiltsch | |
2004 - Mai | Roseller Straße | Auch die Roseller Straße hat ihr Gesicht in den letzten 50 Jahren deutlich verändert. Wo rechts der alte herrschaftliche Hof noch behäbig die Schützen auf ihrem Weg zum Rathhaus grüßt, befinden sich heute Mietshäuser, die schmale Straße ist ausgebaut, die Ställe und das Gehöft vor der Kirche sind verschwunden, dafür konnte die scharfe Kurve zum Jakobusplatz hin entschärft werden. Mit der Sparkasse, der Apotheke, dem Kiosk und dem Rathausgrill hat sich dieser Teil der Roseller Straße inzwischen zu einem kleinen Zentrum des Dorfes entwickelt, in dem als konstanter Orientierungspunkt der Gasthof Wirtz „Zum alten Brauhaus" noch unverändert steht. | H.J. Kruppa | |
2004 - Jun | Einschulung 1944 | Bei der hier abgebildeten kleinen Klasse mit 38 Schülern sieht man den Ernst des Tages deutlich in den Gesichtern. Der ein oder andere wird sich wiedererkennen! Die Schule in Neukirchen stand ursprünglich dort, wo heute die Volksbank steht. Mehr oder weniger ununterbrochen besteht diese Einrichtung seit etwa 1720, nachdem ein erster Versuch, eine Schule einzurichten, um 1690 gescheitert war. Die reichen Bauern hatten vorher ihren Kindern Privatlehrer engagiert, seit etwa 1610 bestand auch die Möglichkeit, die Kinder nach Hülchrath zur Schule zu schicken. Entlassen wurden die Kinder dann mit dem 14. Lebensjahr, egal wie gut sie waren. | E. Anderhalden | |
2004 - Jul | Schloss Hülchrath | Zwei Glockentürme gaben früher den Ton an: Der Kirchturm von Neukirchen kündete von Freud und Leid und rief zum Gottesdienst in der Pfarre, zu der auch Hülchrath gehörte, während der Glockenturm vom Hülchrather Schloss auch die Neukircher zum Gericht rief. Bei den alljährlichen Hauptgerichtstagen des „Dingstuhls Hülchrath" mussten alle Einwohner der Pfarren Neukirchen, Norf, Rosellen und Nievenheim sowie zahlreiche Hoistener Pfarrangehörige auf dem Platz am Schloss Hülchrath erscheinen. Bei den wöchentlichen Gerichtsterminen mussten jedoch nur die am Verfahren Beteiligten erscheinen, wobei der Angeklagte in aller Regel vorher im Schloss Hülchrath eingelocht wurde. Im Falle eines Todesurteils wurde er dann durch das Dorf Neukirchen bis zum Richtplatz in der Nähe des Pfannenschuppens geführt. | H.J. Kruppa | |
2004 - Aug | Achtung Foto - nicht bewegen | Ein Fototermin, so wie hier bei der Familie Paulussen, war vor dem ersten Weltkrieg noch eine gewaltige Sache. Musste man doch recht lange still und unbeweglich stehen, bis das Foto endlich im Kasten war. Das alte Haus steht im übrigen heute noch an der Hülchrather Straße, es beherbergt das Blumengeschäft Nickele. Allerdings hat es durch eine Verklin-kerung und vergrößerte Fenster das Aussehen stark verändert, und die Nebengebäude sind dem Kundenparkplatz gewichen. Der Typus des frei stehenden Hoftores mit eigener Überdachung ist heute leider aus Neukirchen vollständig verschwunden. So wie hier noch auf dem Foto haben früher die allermeisten Hofeinfahrten ausgesehen, anders als etwa im Jülischen, wo über dem Hoftor meist die Gesindekammer gebaut war. | Fam. Nickele | |
2004 - Sep | Die Pfarrkirche | Die alte Pfarrkirche „St. Jakobus der Ältere" gab, als sie zum ersten Mal errichtet wurde, unserem Dorf den Namen. Das mag schon weit über tausend Jahre her sein. Im 11. Jahrhundert wird Neukirchen erstmalig erwähnt, und Reste des romanischen Baues sind noch im Kern enthalten. Zwei große Umbauphasen haben zum heutigen Bild wesentlich beigetragen. Vor rund 300 Jahren wurden die Seitenschiffe und der heutige Chorraum mit der alten Sakristei angebaut, und vor gut 150 Jahren wurde die Kirche verlängert und der heutige Turm errichtet. 1960 wurde dann auf dem alten Friedhof, der die Kirche umgab, das Kriegsopferdenkmal errichtet. An den alten Friedhof erinnern nur noch die alten Grabkreuze am Weg, der rund um die Kirche angelegt wurde. | H.J. Kruppa | |
2004 - Okt | Haus Horr um 1911 | Der Fotograf war wohl von dem Eindruck, den das „Neukircher Schloss" machte, so verwirrt, dass er sich nicht richtig entscheiden konnte, ob er nun das Haus, die Gesamtanlage oder die Familie ablichten sollte. Wenn man das Haus, das im Wesentlichen zum Unesco-Kulturerbe „Schloss Falkenlust" in Brühl baugleich ist, heute betrachtet, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Der Unterschied fällt erst auf, wenn man die moderne Landwirtschaft betrachtet, die statt Mensch und Tier heute Technik einsetzt. Auch das Wirtschaftsjahr endet nicht mehr am 30. Oktober, die Finanzämter haben auch der Landwirtschaft das Kalenderjahr gebracht. | Fam. Linzbach | |
2004 - Nov | Ein heißes Eisen | Beim Schmied war immer viel los. Jedes Dorf hatte seine eigene Schmiede, denn nicht nur die Pferde brauchten Hufeisen und die Pflüge benötigten Pflugscharen, der Schmied lieferte auch Nägel aller Art, schmiedete Fenster- und Türbeschläge und konnte natürlich auch sonst gut zupacken. Auf diesem Foto sehen wir den Dorfschmied Bartholomäus Neukirchen. | Volksbank | |
2004 - Dez | Dorfschänke - Joseph Hecker | Dort, wo heute das Hotel Stenbrock „Zum guten Tröpfchen" steht, stand bis kurz nach dem zweiten Weltkrieg dieser Gasthof mit Landwirtschaft. Er trug (seit etwa 1600 nachweisbar) den Namen „Lindenhof". Hier hatte auch eine kurze Zeit die „Raiffeisenkasse Neukirchen" ihr Domizil. Im zweiten Weltkrieg wurde der Stall des Hofes schwer getroffen, das ganze Vieh starb qualvoll in den Trümmern. Die Nachfolge der Landwirtschaft trat der von Winand Hecker gegründete Mühlenhof am Dorfende an, der heute auch schon Geschichte ist. | Chr. Wiltsch | |
2005 - Deckblatt | Dachdecker Schiefer | |||
2005 - Jan | Vogthaus zu Hülchrath | Um das Jahr 1720 errichtete der Hülchrather Vogt und Kellner Erich Adolph Call dieses Haus an der Hülchrather Hauptstraße. Sein Amt war vergleichbar dem eines Landrates, kombiniert mit dem des vorsitzenden Richters am Landgericht und dem des Leiters des Finanzamtes. Sein Bezirk war das Amt Hülchrath, das sechs Dingstühle, die in etwa heutigen Großgemeinden vergleichbar sind, umfasste. Zum Dingstuhl Hülchrath gehörte auch unser Neukirchen. Aus dieser alten, kurfürstlichen Zeit stammt noch das Landeswappen von Kurköln, das über dem Eingang zu sehen ist und etwa dem Landeswappen zu vergleichen ist, das noch heute an den Türen der Gerichte und Finanzämter zu finden ist. Da einer der Bürgermeister im 19. Jahrhundert auch hier wohnte, wurde das Haus auch als „Bürgermeisterei“ bezeichnet. In dieser Zeit kam die Umdeutung des Wappens zum „Hülchrather Stadtwappen“, da an den Rathäusern der Städte -und Hülchrath fühlte sich immer als eine solche- bekanntlich die Stadtwappen angebracht waren. | H.J. Kruppa | |
2005 - Feb | Innenansicht von St. Jakobus | Aus der Kirchenchronik: 18. November 1906: Da in den 3 Jahren, welche seit der Restauration der Kirche verflossen sind, die Wände, Pfeiler etc. genugsam ausgetrocknet waren, konnte man ohne Besorgnis die Ausmalung der Kirche in Angriff nehmen. Am 14. Juni beschloß der Kirchenvorstand, die Arbeit dem Maler Wilhelm Vossebrecker zu Weiden b. Köln zu übertragen. In der Woche nach Fronleichnam begann er (mit einem Gehülfen) die Arbeit und stellte bis Jakobus das Chor mit Einschluß des Hochaltares, der vollständig abgebeizt und neu vergoldet wurde, fertig. Bis zum Feste des hl. Wendelinus war die übrige Arbeit geschehen mit Ausschluß des Bildes am Triumphbogen. Dieses Bild war einem anderen Maler übertragen, Gerhard Lamers zu Münster (Schüler von Prof. Stummel zu Kevelaer), der nunmehr in Thätigkeit trat. Heute am Kirchweihfeste war alles schon so weit fertig gestellt, daß ich in der Predigt das Bild erklären und die Wahl desselben begründen konnte: Unten auf dem Hochaltar der Heiland in seiner Erniedrigung (Tabernakel, Kreuz); oben auf dem Triumphbogen in seiner Verklärung, ferner unten die göttliche Barmherzigkeit (Kreuz und Tabernakel), oben die göttliche Gerechtigkeit (Weltenrichter), aber diese auch wieder gemildert durch die Fürsprache Mariä und des hl. Jakobus. Beide Maler haben ihre Aufgabe in bester Weise gelöst. Vossebrecker erhielt 2475 Mark, Lamers für das Bild 325 M. Nunmehr dürfte unsere Kirche eine der schönsten in der ganzen Umgegend sein. Das Foto dürfte zwischen 1908 (Aufstellung der Säulenheiligen) und 1910 (Anbringung elektrischer Lampen in Chor und Schiff) aufgenommen worden sein. | Heibel | |
2005 - Mär | Hülchrather Straße "am Nußbaum" | Kurz war die Epoche des Aussiedlerhofes Berg an der Hülchrather Straße. Kurz nach 1900 erbaut, diente er nur zwei Generationen als landwirtschaftlicher Betrieb, um einem äußerst ehrgeizigen Bauprojekt, der Entwicklung der Straße „Am Nußbaum“ zu weichen. Die Familie Berg hatte auch den Grundstein zur benachbarten Fabrik gelegt, aber der wirtschaftliche Erfolg ließ auf sich warten. So etablierte sich die Fabrik als Konservenfabrik Kluth erst im zweiten Anlauf. Aber auch dieser Fabrik war keine lange Lebensdauer beschieden. Man beachte auch, dass auf der Hülchrather Straße Ende der Fünfziger Jahre die Kinder noch auf der Straße spielen konnten, weil kaum ein Fahrzeug die Straße passierte (unten links und oben rechts). | L. Becker | |
2005 - Apr | Mittelklasse ca. 1910 | Bei diesem Foto soll es sich um ein Firmbild von 1897 mit Pfarrer Hugo Hünebeck handeln. Da Pfarrer Hünebeck aber nur von 1910 bis 1916 in Neukirchen war, und bei der Firmung die Kinder auch wesentlich älter waren, als die hier abgebildeten Schüler, wird es sich um ein Klassenfoto der Mittelklasse handeln, die vor dem ersten Weltkrieg etwa 65 Schüler umfasste. Gestützt wird die Annahme dadurch, dass sieben Kinder mit Namen bekannt sind: Johann Sprenger, 1. Reihe von oben, ganz links. 3. Reihe von oben, 1. Mädchen von links ist Helene Kluth, das dritte Mädchen ist Billa, später verheiratete Hintzen. Das vierte Mädchen ist Anna Odendahl, geboren 1898, später verheiratete Wirtz. Das vierte Mädchen von rechts ist Maria Knauf, die später Johann Bock geheiratet hat, der in der untersten Reihe 2. von links zu sehen ist. In der dritten Reihe von unten ist das 2. Mädchen von links Margaretha Brüggen. Neben dem Pfarrer Hugo Hünebeck steht auf der Schultreppe der Schulleiter Joseph Moritz, rechts neben dem Pfarrer ist mit der Brille die Lehrerin der Mittelklasse, Eva Mafa, zu sehen, die im Alter von 20 Jahren Anno 1876 nach Neukirchen kam, und 1911 schwer erkrankte und aus dem Schuldienst ausschied. Sie starb dann 1922 an den Folgen der Krankheit. | Ehel. Hinzen | |
2005 - Mai | Festzug der Schützen 1957 | Da schlägt das Herz einer jeden Schützenbraut höher: Am Sonntagnachmittag mit durch das Dorf ziehen zu dürfen. Doch das sieht der Regimentsbefehl nicht vor. Anläßlich der Weihe einer von den Frauen gestifteten Fahne gab es nur einmal eine Ausnahme. Von links nach rechts sind die stolzen Damen: Christel Blank und Maria Poziot, eine auf Besuch in Neukirchen weilende Dame neben Gerti Corsten, Maria Holzenleuchter, Anni Holzenleuchter, Adele Koenen, und verdeckt durch die beiden Herren Heinrich Köllen und Lehrer Fervers Marta Zimmermann und Gertrud Offer. Auf den Pferden sitzen Franz Kromeich und Joseph Hahn. | Frau Lange | |
2005 - Jun | Mittagspause 1912 | Vor 90 Jahren bestimmte noch keine Atomuhr den Tagesablauf, sondern allein die Sonne und die Kirchturmuhr. Das „Wohnzimmer“ war die Bank vor dem Haus, wie hier beim Landwirt Nollen in der heutigen Hülchrather Broichstraße. Unter dem Titel „Mittagspause“ wurde dieses Bild als Ansichtspostkarte vom Niederrhein verkauft. | H.J. Kruppa | |
2005 - Jul | Neukirchener Pumpengemeinschaft | Der älteste rheinische Brunnen ist 7000 Jahre alt und aus Holz gefertigt. In römischer Zeit wurden die Brunnen aus Stein gemauert. So blieb es bis in das 19. Jhd. hinein. Dann aber kamen statt der Ziehbrunnen Saugpumpen auf, so wie die hier abgebildete Pumpe, die an der Kreuzung der Viehstraße mit der Hülchrather Straße stand. Da nicht jedes Haus einen eigenen Brunnen hatte, waren rund um die Brunnen „Brunnengemeinschaften“ entstanden, die gemeinschaftlich den Brunnen unterhielten und pflegen mussten. Hier müssen die Frauen von Montfort, Tegethoff und Zars die mühsame Arbeit des Wasserpumpens noch von Hand ausführen. Erst Ende der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts wurde die zentrale Trinkwasserversorgung eingeführt. Das Wasserholen war schon zu biblischer Zeit Frauensache, wie aus der Geschichte Jesu mit der Samaritanerin am Brunnen zu erkennen ist (Joh. 4, 7-10), und diese biblische Geschichte lebt in ihrer Spannung von dieser Rollenverteilung, indem Jesus zur Frau spricht: „Wenn du wüßtest, wer ich bin, dann hättest du mich gebeten, dir lebendiges Wasser zu schöpfen.“ | Dr. F. Schmitz | |
2005 - Aug | Heiße Technik im heißen August | Das Leben des Landwirtes erfährt seinen Höhepunkt mit der Ernte im Sommer. Nach dem das Getreide geschnitten war, musste es von Hand gedroschen werden. Das Dreschen war eine schwierige Sache, denn die Drescher mussten stets im Takt bleiben. Welche Erleichterung brachte dann um 1930 dieses Lokomobil mit Dampfdreschmaschine! Stolz präsentieren sich daher die Frauen und Erntehelfer dem Fotografen, der den technischen Fortschritt dokumentiert. Noch 1963 gab es einen Landwirt, der keinen Traktor hatte und mit dem Pferd seiner Arbeit nachging! | H.J. Kruppa | |
2005 - Sept | Pferdekarre für die Vorbeter bei der Wallfahrt | Der September ist der traditionelle Festmonat in Neukirchen. Zunächst war auf dem ersten Sonntag im September die Kirmes, welche das alte Kirchweihfest ist. Heute wird auf diesem Termin das Pfarrfest gefeiert. Eine Woche später findet dann die Fußwallfahrt nach Bergheim statt, ursprünglich ging es nach Betlehem, einem Kloster bei Bergheim. Auslöser waren verschiedene Seuchen, die in den Sechzehnhundert-Siebziger-Jahren in Hülchrath und Neukirchen gewütet hatten. Der Legende nach war die Seuche verschwunden, nachdem die wenigen Überlebenden siebenmal hintereinander nach Betlehem gezogen waren. Schon immer wurden die Fußpilger von einer „Karre“ begleitet. Hier sehen wir die Karre, die den Pilgerzug begleitete, allerdings zu einem anderen Anlaß. Einige Neukircher, die gerne mitziehen wollten, aber den Weg nicht mehr schafften, mieteten sich auch Sitzplätze in der „Karre“, deren wertvollster Schatz das Bierfaß war, aus dem sich die Vorbeter, Brudermeister genannt, zwischen ihren stundenlangen Litaneien und Rosenkränzen erfrischen durften. | anonym | |
2005 - Okt | Erntedankfest 1933 | Mit dem Erntedankfest 1933 treten die Nationalsozialisten zum ersten Mal öffentlich in Neukirchen in Erscheinung. Lehrer Heinrich Reif berichtet über das Fest: 1. Okt. 1933 Erntedankfest! Tag des Bauern. Ein wunderschöner Herbsttag mit blauem Himmel und viel Wärme. Das ganze Dorf ist lebendig. Und erst der Festzug: Erntewagen, Schnitterinnen, Schnitter, Jugend, S.A. in buntem Durcheinander. Es ging von Hoisten über Helpenstein, Münchrath, Hülchrath nach Neukirchen. Hier wurde bei Einbruch der Dunkelheit ein Erntespiel aufgeführt (von den Jungmännern des Jungmänner-Vereins, den Mädels des Jungfrauenvereins und den Schulkindern). Danach schritt man zur Kirche, wo eine Danksagungsandacht stattfand, verschönt durch den mehrstimmigen Gesang unseres Kirchenchors mit seinem Leiter Mülhöfer. Es war ein Erlebnis. Auf dem Ernteball war es so fein wie es Kirmes und Schützenfest nie gewesen ist. Sogar „de decke Bure ware do“. Heil Hitler! Wenig später wurde mit den beiden hier noch vorgeschobenen Vereinen der katholischen Jugend ganz anders „zusammengearbeitet“, wie die Kirchenchronik berichtet: Am 1. Febr. 1938 wurde durch die Geheime Staatspolizei hier wie in der ganzen Erzdiözese die Jungmänner- und Jungfrauenkongregation als aufgelöst erklärt. Das Vermögen wurde beschlagnahmt. Am 3.2.38 wurde mitgeteilt, daß die Auflösung der Jungfrauenkongregation zu Unrecht erfolgt sei. Auf dem Foto, das auf dem Jakobusplatz Ecke Roseller Straße aufgenommen wurde, sind vor allem Hoistener zu sehen, der Dorfpolizist Düllberg steht hinter dem Pferd mit verschränkten Händen. | K. Pützhoven | |
2005 - Nov | "Panhas Pottscharre" | In früherer Zeit, hielten die Leute auf dem Lande und auch viele Neukirchener noch Schweine und es waren Hausschlachtungen üblich. Diese wurden meist im Haus der Viehbesitzer von einem örtlichen Metzger durchgeführt. Dazu zählte dann natürlich auch das "Wursten", und da so gut wie alles vom Schlachten verwendet wurde, machte man, wenn die Würste gekocht waren, aus der Wurstbrühe, Buchweizenmehl usw. den "Panhas". Frischer Panhas war offenbar nicht nur für die Erwachsenen ein Fest, sondern auch für die Kinder. Oft durften auch die Nachbarskinder zum „Pottscharre“, d.h. Auskratzen der Reste aus dem Wursttopf kommen, wozu jeder üblicherweise einen eigenen Löffel mitbringen mußte. Offenbar war der Panhas lecker und es hat Spaß gemacht. Das Foto ist ca. 1942 auf dem Hof der Familie Hinzen, Unterdorf entstanden. Es zeigt von links nach rechts: Alois Wirtz, Christel Haas, Gerti Krüll, Josef Hinzen (zeigt den Rücken), Mechthilde Wolf (oben), der Junge in der Mitte und das verdeckte Mädchen sind nicht bekannt, Maria Haas (vorn), Hardy Hinzen, Hans Hinzen | Fam. Hinzen | |
2005 - Dez | Kaufhaus Rudolf Daners | Ein traditionsreiches Ladenlokal ist der kleine Laden von Daners am Jakobusplatz, der heute den beliebten Kiosk beherbergt. Vieles hat sich in den letzten 70 Jahren zwar gewaltig verändert, aber der Charakter ist geblieben. Die Gebinde der Spirituosen und Süßwaren sehen anders aus, lose verpackt und abgewogen wird schon lange nicht mehr, und auch bei den Rauchwaren ist das Sortiment verändert. Solche Läden lockten damals wie heute auch Spitzbuben an, wie wir am 9.2.1927 in der NGZ lesen konnten: Einbruch in Neukirchen. Neukirchen, 9. Febr. Vergangene Nacht wurde bei dem Metzger P. Rütten und dem Kolonialwarenhändler H. Derichs eingebrochen. Während den Dieben bei dem ersteren ein neues Fahrrad, Kleidungsstücke und Geld in die Hände fielen, hatten sie bei letzterem außer Geld auch Lebensmittel sich angeeignet. Ein halbes Weißbrot wurde noch auf dem Fensterbrett der Schule vorgefunden. Die Untersuchung wird hoffentlich den Diebstahl aufklären. | H.J. Kruppa | |
2006 - Deckblatt | ||||